1525-2025
Warum in Bockenheim eine Straße nach Jakob Kautz benannt ist
Vortrag von Dr. Klaus J. Becker am 9. März,11 Uhr
Seit 1524 kam es aus ökonomischen und religiösen Gründen in weiten Teilen des deutschen Sprachraums zu Aufständen gegen die Obrigkeit. Diese wurden in der Rückschau als Deutscher Bauernkrieg oder Revolution des gemeinen Mannes subsummiert. In der Pfalz begannen die Unruhen am 23. April 1525 in Nußdorf. Am 29. April 1525 bildete sich unabhängig, aber wohl in Kenntnis der Ereignisse in der Südpfalz, der Bockenheimer Haufen – eine mit Plünderungen und Brandschatzungen vorgehende Bauernmiliz. Am 10. Mai 1525 trafen sich die Konfliktparteien in Forst mit Kurfürst Ludwig V. von der Pfalz. Beide Seiten schienen an Schlichtung interessiert. Der Aufruhr ging jedoch weiter! Am 23./24. Juni 1525 besiegten der Kurfürst und seine Verbündeten die Bauern bei Pfeddersheim entscheidend. Der Referent skizziert die Geschichte des Bockenheimer Haufens und die Ereignisse in Rheinhessen und der Vorderpfalz . Dabei geht er auf die schwierige Quellenlage ein und stellt Jakob Kautz vor, der um 1500 in Großbockenheim geboren wurde.
„Wider die mörderischen und räuberischen Rotten der Bauern“ – Zwischen Bauernfrage und Wiedertäufer, Zur Theologie Martin Luthers
Vortrag von Dr. Paul Metzger am 16. März,11 Uhr
Der 1524 in Deutschland beginnende Bauernkrieg war nicht nur ein sozialer Aufstand und ein militärischer Konflikt, sondern auch stark geprägt vom damaligen theologischen Diskurs zwischen der traditionellen römisch-katholischen Kirche und der neuen Lehre von Martin Luther. Während Luther sich vorzeitig vom Vorgehen der Bauern distanzierte, waren andere Vertreter der Reformbewegung offen auf der Seite der Bauern.
Die unterschiedlichen theologischen Beweggründe zwischen dem Lutheranismus und den Wiedertäufern skizziert der Dekan der Evangelischen Kirche der Pfalz in Ludwigshafen.