Blaues Rathaus

Bockenheim im Mittelalter

Standort des ehemaligen Königshofs – heute der Keller der ehemaligen Klosterschaffnerei aus dem 15. Jahrhundert.

823

Fulbert I begründet in der Karolingerzeit ein Bockenheimer Rittergeschlecht, das sich bis zum Ende des Mittelalters nachweisen lässt.

1085

Das Rüstholz wird gefällt, das beim Bau des Turms der Lambertskirche verwendet wird – sie ist damit das älteste erhaltene sakrale Baudenkmal im protestantischen Dekanat Grünstadt.

1128

Emich I begründet das Grafen- und später Fürstengeschlecht der Leininger, das ab Mitte des 13. Jahrhunderts in Bockenheim bestimmend wird.

1150

Erste urkundliche Hinweise auf die heutige Martinskirche. Auf dem gleichen Kirchenhügel finden sich damals mit St. Michael und St. Marien noch zwei weitere Kirchen. Sie stehen in Beziehung zu dem in der Ortsmitte schon befindlichen Königshof.

1196

Das Kloster Wadgassen erhält den Bockenheimer Kirchenhügel als Patronat. 

1250

Die Leininger erhalten den Königshof in der Ortsmitte – im Bereich der Klosterschaffnerei – als Reichslehen.

1285

Erste urkundliche Unterscheidung zwischen Bockenheim superior = Großbockenheim und Bockenheim inferior = Kleinbockenheim.

1287

Der Flurname: „Am heiligen Born“ weist bereits auf die Heiligenkirche hin – sie gilt als die älteste christliche Kultstätte in der Nordpfalz.

1430

Jean de Bockenheim – Hofkoch von Papst Martin V., verfasst das „Registrum coquine“ – ein Rezeptbuch, das auch eines der ältesten bekannten Saumagen–Rezept enthält.

1460

Erste – abgebrochene – Belagerung von Groß- und Kleinbockenheim durch die Kurpfälzer im Mainzisch-Pfälzischen Krieg.

1471

Zweite – erfolgreiche – Belagerung und anschließende Verwüstung von Groß- und Kleinbockenheim durch die Kurpfälzer im pfälzischen Krieg.

Der mittelalterliche Dorfpranger
in der Ortsmitte von Großbockenheim.
Die Dorfbefestigung – errichtet nach der Zerstörung von 1471.